Im Koblenzer Industriegebiet befinden
sich zwei Unternehmen, die beide einen
hohen Energiebedarf haben: Das Aleris
Aluminium Werk stellt Bleche für die
Luftfahrt und Automobilindustrie her, die
Avangard Malz beliefert weltweit die
führenden Bierbrauer.
Die Herstellung von Malz als Grundlage hochwertiger
Biere ist ein extrem energieaufwändiger Prozess.
Rund 340.000 Tonne Malz stellt die Avangard Malz
jährlich her und konnte sich so in den letzten Jahren
zu einer der größten Mälzereigruppen in Deutschland
entwickeln.
Das Nachbarunternehmen Aleris hat weniger mit der
„Braukunst“, als mit der Herstellung von Aluminium
zu tun.
Nun fragt man sich: wie kommen diese beiden
Unternehmen zusammen? Ganz einfach: der eine
hat, was der andere braucht!
Bei der Aluminiumherstellung geht die Abwärme der
Schmelzöfen weitgehend ungenutzt in die Umwelt
und die Mälzerei kann diese Abwärme gut nutzen um
das Malz herzustellen. Diese knifflige
Aufgabenstellung hat das Planungsbüro CAD
Service in Koblenz übernommen und der
Fernwärmeverbund der beiden Unternehmen war
geboren.
Die Avangard Malz hat sich schon intensiv mit der
Energieoptimierung beschäftigt und erzeugte bereits
Strom und Wärme in zwei BlockHeizKraftWerken. Es
stehen 3,5 MW aus der Fernwärme und 1 MW aus
den BHKWs zur Verfügung, deren zeitlicher
Ausgleich mit Bedarf nur über Speicher möglich ist.
Kernstück der neuen Energiezentrale sind sechs
Dehoust Wärmespeicher mit einer Größe von 50 m³
und 290 cm Durchmesser, die nach Feinabstimmung
sowohl mit dem Anlagenbau als auch mit der
Produktionsfirma Dehoust GmbH Heidenau in das
bestehende Gebäude eingebracht wurden. Dazu
wurden einige Anstrengungen unternommen um die
großen Wärmespeicher in das bereits bestehende
Gebäude zu bringen. Die Speicher mit einem
Betriebsdruck von 6 bar sind mit einer hochwertigen
100 mm Wärmeisolierung versehen, so dass die
Energie auch im Heizungswasser bleibt.
Die Druckbehälter, ausgeführt mit verschiedenen
Düsenrohren, welche Ausführung an die
Pumpenleistungen angepasst wurde, dienen zur
Speicherung der Energie. Einer der Behälter ist für
die verschiedenen Kreisläufe als hydraulische
Weiche ausgeführt.
Mit diesem Konstrukt kommen die beiden Firmen auf
eine jährliche CO2-Einsparung von 6.000 t.
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